Nordkoreanische Kryptowährungs-Sanktionen und gesperrte Wallet-Adressen: Wie der Staat Cyberdiebstahl finanziert

Nordkoreanische Kryptowährungs-Sanktionen und gesperrte Wallet-Adressen: Wie der Staat Cyberdiebstahl finanziert

Gesperrte Wallet-Adressen-Check

Transaktionsmuster erkennen

Wählen Sie die Merkmale der Wallet-Adresse aus:

Resultat
Keine Analyse durchgeführt

Geben Sie die Transaktionsmerkmale ein, um zu überprüfen, ob die Wallet verdächtig ist.

Im Jahr 2025 haben nordkoreanische Hacker mehr als 2,03 Milliarden US-Dollar an Kryptowährung gestohlen - das ist mehr als in jedem anderen Jahr zuvor. Und das ist nur der Teil, den Experten nachweisen können. Die tatsächliche Summe könnte deutlich höher liegen. Diese Gelder fließen nicht in die Staatskasse, sondern direkt in den Bau von Atomwaffen und Langstreckenraketen. Die internationale Gemeinschaft reagiert mit Sanktionen, aber die Nordkoreaner passen sich schnell an - und bleiben ein schwer fassbarer Gegner.

Wie Nordkorea Kryptowährung stiehlt

Nordkorea hat kein traditionelles Exportgeschäft mehr, das ausreichend Devisen bringt. Deshalb hat der Staat eine neue Währung erschaffen: digitale Diebstähle. Die Angriffe sind nicht zufällig. Sie sind systematisch, gut organisiert und werden von staatlichen Cyber-Einheiten wie der Reconnaissance General Bureau geleitet. Die Hacker greifen gezielt Krypto-Börsen und DeFi-Protokolle an, besonders solche mit schwachen Sicherheitsprotokollen. Im Februar 2025 wurde die Börse Bybit um 1,46 Milliarden US-Dollar ausgeraubt - der größte Einzelangriff in der Geschichte der Kryptowelt. Danach folgten Angriffe auf Plattformen wie LND.fi, WOO X und Seedify.

Die Methode ist immer ähnlich: Ein Hacker greift die Infrastruktur der Börse an, manipuliert Transaktionen oder zieht Gelder aus Smart Contracts heraus. Danach wird der Diebstahl mit Hilfe von Mixing-Diensten, Cross-Chain-Swaps und Privacy-Coins wie Monero verschleiert. Das Ziel: Jede Spur verwischen, bevor das Geld in Fiat-Währungen wie US-Dollar oder Yuan umgewandelt wird.

Was die Sanktionen genau tun

Die USA, Japan und Südkorea haben seit 2023 eine koordinierte Sanktionsstrategie aufgebaut. Die US-Finanzbehörde OFAC hat seit Juli 2025 mehr als zehn Unternehmen und Einzelpersonen auf eine Sanktionsliste gesetzt. Dazu gehören Firmen wie Shenyang Geumpungri Network Technology Co., Ltd. und Korea Sinjin Trading Corporation. Diese Unternehmen sind keine echten Handelsfirmen - sie dienen als Tarnung für Hacker, die als IT-Arbeiter im Ausland arbeiten. Sie stehlen Daten, verlangen Lösegeld und überweisen die Einnahmen in Kryptowährung.

Die Sanktionen verbieten es Unternehmen und Banken weltweit, mit diesen Adressen oder Personen zu handeln. Das bedeutet: Wenn eine Börse eine Transaktion von einer gesperrten Wallet erkennt, muss sie sie blockieren. Sonst drohen Strafen von bis zu 10 Millionen US-Dollar pro Verstoß. Die Liste der gesperrten Wallet-Adressen wird von Blockchain-Analysenfirmen wie Elliptic und Chainalysis gepflegt. Sie nutzen Mustererkennung, Cluster-Analysen und Geheimdienstinformationen, um Gruppen von Adressen zu identifizieren, die gemeinsam Gelder waschen.

Warum man die Wallet-Adressen nicht öffentlich sieht

Sie werden nicht veröffentlicht. Keine offizielle Stelle veröffentlicht eine Liste mit 1000 gesperrten Bitcoin- oder Ethereum-Adressen. Warum? Weil das wie das Veröffentlichen einer Liste mit Bankkonto-Nummern wäre - und die Hacker sie einfach wechseln. Stattdessen arbeiten die Behörden mit Börsen und DeFi-Plattformen direkt zusammen. Sie liefern ihnen anonymisierte Hash-Listen und Muster, die die Plattformen in ihre Überwachungssysteme einbauen.

Ein Beispiel: Wenn eine Wallet eine Transaktion von einer bekannten nordkoreanischen Adresse erhält, wird sie automatisch als „riskant“ markiert. Wenn sie danach Geld an eine andere Adresse sendet, die bereits mit einem anderen Angriff verbunden ist, wird der gesamte Cluster als verdächtig eingestuft. So können die Analysten auch dann noch folgen, wenn die Hacker neue Adressen nutzen.

Globale Finanzinstitute blockieren verdächtige Kryptowallets mithilfe von Blockchain-Analysetools.

Die Rolle der internationalen Zusammenarbeit

Im Oktober 2025 veröffentlichte das Multilateral Sanctions Monitoring Team (MSMT) seinen zweiten Bericht. Dieses Gremium besteht aus 11 Ländern - darunter die USA, Japan und Südkorea - und ist die stärkste internationale Antwort auf Nordkoreas Kryptodiebstahl. Der Bericht bestätigt: Nordkorea hat jetzt ein Cyber-Programm, das mit China und Russland vergleichbar ist. Die Hacker arbeiten nicht mehr als Einzeltäter, sondern als Teil eines staatlichen Netzwerks, das IT-Arbeiter in China, Russland und Südostasien einsetzt.

Die MSMT hat auch nachgewiesen, dass die gestohlenen Kryptowährungen direkt für Waffenprogramme genutzt werden. Einige Gelder fließen über chinesische Finanzdienstleister, andere über kambodschanische Casinos, die Kryptowährung als Zahlungsmittel akzeptieren. Die internationale Gemeinschaft hat nun auch Belohnungen von bis zu 15 Millionen US-Dollar für Hinweise ausgesetzt - eine bisher nie dagewesene Summe.

Wie Börsen und Nutzer sich schützen

Jede große Krypto-Börse hat heute ein Screening-System, das automatisch Transaktionen mit bekannten nordkoreanischen Adressen blockiert. Aber das reicht nicht. Die Hacker nutzen jetzt auch sogenannte cross-chain bridges - Protokolle, die Geld zwischen verschiedenen Blockchains wie Ethereum, Solana und Binance Chain bewegen. Diese sind oft weniger gesichert als zentrale Börsen. Im Jahr 2025 wurden mindestens sieben solcher Brücken angegriffen.

Nutzer können sich schützen, indem sie:

  • Nur Börsen nutzen, die öffentlich bestätigen, dass sie Elliptic oder Chainalysis verwenden
  • Keine Kryptowährung von unbekannten Quellen akzeptieren - besonders wenn sie aus einer Wallet kommen, die nur einmal verwendet wurde
  • DeFi-Protokolle mit Vorsicht nutzen - besonders solche ohne Audits oder mit geringer Liquidität
  • Transaktionen überprüfen, die von Adressen kommen, die mit Nordkorea in Verbindung gebracht wurden - auch wenn sie nur klein sind

Es gibt keine 100%-ige Sicherheit. Aber wer diese Schritte befolgt, reduziert das Risiko drastisch.

Ein Nutzer überlegt, ob er Kryptowährung von einer unbekannten Quelle empfangen soll – Sicherheit vs. Risiko.

Was kommt als Nächstes?

Nordkorea wird nicht aufhören. Im Gegenteil: Analysten erwarten, dass die Angriffe 2026 noch intensiver werden. Die Hacker konzentrieren sich jetzt auf neue Zielgruppen: DeFi-Protokolle, Layer-2-Lösungen und stabile Münzen wie USDT oder USDC. Diese sind besonders attraktiv, weil sie leicht in Fiat-Währungen umgewandelt werden können - und weil viele Nutzer glauben, sie seien „sicher“.

Die Gegenmaßnahmen entwickeln sich ebenfalls. Blockchain-Analysen werden künstlich intelligent - Systeme erkennen jetzt nicht nur Muster, sondern auch Verhaltensänderungen. Wenn eine Wallet plötzlich 500 Transaktionen in einer Stunde durchführt, wird sie automatisch untersucht. Auch die Zusammenarbeit zwischen Behörden wird enger. Im September 2025 startete eine neue Task Force zwischen der EU, den USA und Japan, um gemeinsame Sanktionslisten zu erstellen.

Doch der größte Faktor bleibt: Geld. Solange Nordkorea mit Kryptowährung Milliarden verdienen kann, wird es weiter angreifen. Die Sanktionen sind notwendig - aber sie sind kein Ende. Sie sind eine Verzögerung. Und solange die Technik schneller wächst als die Kontrolle, bleibt Nordkorea ein gefährlicher und unerschöpflicher Gegner.

Wie viel Geld ist wirklich gestohlen worden?

Die offizielle Zahl: über 6 Milliarden US-Dollar seit 2017. Aber das ist nur der Teil, den Analysten nachweisen können. Elliptic sagt selbst: „Die tatsächliche Summe ist wahrscheinlich höher.“ Warum? Weil viele Angriffe nie gemeldet werden. Weil einige Börsen die Verluste verstecken. Und weil viele Transaktionen nie als nordkoreanisch identifiziert werden - sie passen sich zu schnell an.

Im Jahr 2024 wurden 712 Millionen Dollar gestohlen. 2022 waren es 1,35 Milliarden. 2025: 2,03 Milliarden. Das ist kein Zufall. Das ist ein Trend. Und er zeigt: Nordkorea hat Kryptowährung nicht als Nische entdeckt - es hat sie als Kriegswaffe verstanden.

Warum werden keine konkreten Wallet-Adressen veröffentlicht?

Weil Hacker schnell neue Adressen erstellen. Wenn eine Adresse öffentlich bekannt wird, nutzen sie sofort eine neue. Die Behörden arbeiten stattdessen mit Börsen zusammen und liefern Muster und Cluster, die automatisch erkannt werden können - ohne die konkreten Adressen preiszugeben.

Kann ich als privater Nutzer eine gesperrte Wallet versehentlich nutzen?

Ja, aber nur, wenn Sie Kryptowährung von einer unbekannten Quelle erhalten. Wenn Sie Geld von einer Börse wie Coinbase, Kraken oder Binance erhalten, ist das Risiko extrem gering - diese Plattformen scannen alle Einzahlungen. Aber wenn jemand Ihnen private Wallet-Adressen schickt und Sie Geld dorthin senden, könnte es riskant sein. Prüfen Sie immer die Herkunft.

Welche Kryptowährungen werden am häufigsten gestohlen?

Bitcoin und Ethereum dominieren, weil sie am häufigsten gehandelt werden. Aber auch USDT (Tether) und andere stabile Münzen sind beliebt - weil sie leicht in Fiat umgewandelt werden können. In jüngster Zeit werden auch Token von DeFi-Plattformen wie Chainlink oder Aave angegriffen, besonders wenn sie auf neuen Blockchains laufen.

Haben Sanktionen gegen Nordkorea bisher etwas bewirkt?

Ja - aber nicht, um die Angriffe zu stoppen. Sie haben die Kosten erhöht. Börsen müssen jetzt teure Überwachungssysteme einsetzen. Banken verweigern Transaktionen. Das macht die Geldwäsche langsamer und teurer. Aber Nordkorea zahlt dafür - und es lohnt sich immer noch. Die Angriffe nehmen zu, nicht ab.

Wie erkenne ich, ob eine Wallet verdächtig ist?

Eine verdächtige Wallet hat oft nur eine oder zwei Transaktionen, dann verschwindet sie. Oder sie sendet Geld an viele verschiedene Adressen in Sekunden. Sie nutzt oft Mixing-Dienste oder wechselt zwischen Chain-Netzwerken. Tools wie Elliptic oder TRM Labs zeigen solche Muster an - aber als privater Nutzer sollten Sie einfach vorsichtig sein, wenn Sie Geld von unbekannten Quellen erhalten.

Weitere Beiträge

9 Kommentare

  1. Nadine Kroher Nadine Kroher

    Wow, das ist echt krass 🤯 Ich hab letzte Woche noch USDT auf einer Börse eingezahlt und hab mir gar nicht gedacht, dass das alles von Nordkorea gestohlenes Geld sein könnte… Hoffentlich checken die Börsen das besser. Ich will nicht versehentlich Kriminelle unterstützen 😅

  2. Britta Lorenz Britta Lorenz

    Deutschland sollte endlich mal härter reagieren. Warum zahlen wir Steuern, während diese Bande mit unserem Geld Raketen baut? Sanktionen sind Schwachmatik. Wir brauchen Cyber-Offensiven, nicht Papierkram.

  3. Larry Wolf Larry Wolf

    Ich find’s echt beeindruckend, wie sich die Technik da entwickelt – und wie schwer es ist, gegen so eine strukturierte, geheime Maschinerie anzukämpfen. Aber die Nutzerhinweise am Ende? Top. Einfach, klar, und wirklich hilfreich. Vielen Dank für den Artikel, hat mich aufgeklärt 😊

  4. Alexander Harris Alexander Harris

    Was ist eigentlich Geld, wenn nicht ein kollektiver Glaube? Und wenn ein Staat diesen Glauben per Code kapert… ist das dann nicht eine neue Form der Revolution? 🤔 Kryptowährung als Waffe – das ist die Postmoderne im Krieg. Wir leben in einer Zeit, wo Waffen nicht mehr aus Stahl, sondern aus Hashes bestehen.

  5. Thomas Mueller Thomas Mueller

    Ich hab in der Branche gearbeitet und kann bestätigen: Die Analysemethoden von Chainalysis und Elliptic sind mittlerweile unglaublich genau. Sie verfolgen nicht nur Adressen, sondern auch Transaktionsmuster – wie z.B. die Geschwindigkeit, die Reihenfolge, die Anzahl der Inputs/Outputs. Wenn eine Wallet plötzlich 12 Transaktionen in 47 Sekunden macht, die alle auf verschiedene Mix-Dienste zeigen, dann ist das ein klassisches Nordkorea-Muster. Die Behörden wissen das. Deshalb veröffentlichen sie keine Adressen – weil sie die Muster kennen. Es geht nicht um die Adresse, sondern um das Verhalten. Und das ist der entscheidende Punkt, den viele nicht verstehen. Die Hacker ändern Adressen – aber ihre Methoden bleiben gleich. Das ist ihre Achillesferse.

  6. Ralf Maier Ralf Maier

    Die EU ist ein Haufen Weicheier. Die USA haben schon vor Jahren gesagt: Wenn du mit Nordkorea handelst, bist du ein Verräter. Aber wir? Wir diskutieren über ‘ethische Blockchain-Nutzung’ 🤡 Die wahren Feinde sitzen nicht in Pyongyang – die sitzen in Brüssel und schreiben Berichte. Ich hab kein Vertrauen mehr in diese Systeme. Wer weiß, ob nicht auch unsere Banken mitmischen? 🕵️‍♂️

  7. Alexander Kim Alexander Kim

    ich hab neulich 0.001 eth von nem stranger gekriegt und hab es sofort wieder rausgeschickt 😅 fragt nicht warum aber ich hab angst dass das jetzt mein leben ruinert

  8. Sabine Bardon Sabine Bardon

    Es ist bemerkenswert, wie ein solcher Artikel mit emotionaler Sprache und dramatischen Zahlen die Öffentlichkeit manipuliert. Wer hat eigentlich bestimmt, dass Nordkorea der ‘böse Akteur’ ist? Vielleicht ist es eine politische Konstruktion, um den Druck auf China zu erhöhen. Die Zahlen sind nicht überprüfbar, die Quellen sind anonym, und die ‘Experten’ arbeiten für private Firmen mit lukrativen Verträgen. Dieser Artikel ist kein Faktenbericht – er ist Propaganda mit Blockchain-Filter.

  9. Carina Huber Carina Huber

    Ich find’s einfach nicht fair, dass normale Leute sich jetzt Sorgen machen müssen, ob ihre Krypto von Kriminellen kommt. Warum zahlen wir nicht einfach mehr Steuern, damit die Regierung das Problem löst? So ist das doch nur Angst machen und Verantwortung abschieben.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are
marked *