Transaktionsfinalitätsrechner für Rollups
Finalität ermitteln
Ergebnis
Keine Berechnung durchgeführt. Bitte wählen Sie eine Option.
Wichtige Informationen
Wichtiger Hinweis
Die berechneten Zeiten sind Richtwerte. Die tatsächlichen Zeiten können je nach Netzwerklast, Ethereum-Verkehr und spezifischen Implementierungen variieren.
Warum ist die Finalität wichtig?
Endgültige Transaktionen sind unwiderruflich. Bei Optimistic Rollups können Transaktionen innerhalb des Challenge Windows rückgängig gemacht werden. ZK-Rollups bieten sofortige Sicherheit durch kryptografische Beweise.
Sicherheitsempfehlung
Für größere Transaktionen und DeFi-Anwendungen sollte immer auf die "finalized"-Stufe gewartet werden. Für tägliche Transfers kann die "safe"-Stufe ausreichen.
Stell dir vor, du überweist 10.000 Euro auf eine Börse - und musst sieben Tage warten, bis das Geld endgültig gutgeschrieben ist. Klingt nach einer schlechten Erfahrung? Genau das passiert bei Optimistic Rollups, wenn du auf Ethereum Layer-2-Netzwerken wie Optimism oder Arbitrum handelst. Doch bei ZK-Rollups wie zkSync oder StarkNet dauert das nur Minuten. Warum? Und was bedeutet das für dich als Nutzer oder Entwickler?
Was ist Transaktionsfinalität?
Finalität bedeutet: Die Transaktion ist unwiderruflich. Sie steht fest im Ledger, niemand kann sie rückgängig machen, nicht mal der Miner oder der Sequencer. Auf Ethereum Mainnet dauert das normalerweise 12 bis 15 Minuten - bis zwei aufeinanderfolgende Epochensignaturen bestätigt sind. Bei Rollups ist es komplizierter. Hier wird die Transaktion nicht direkt auf Ethereum verarbeitet, sondern außerhalb - und erst später abgesichert. Das ist der Kern der Skalierung. Aber es schafft auch mehrere Stufen der Finalität - und das ist entscheidend.
Wie funktioniert Finalität bei Optimistic Rollups?
Optimistic Rollups wie Optimism und Arbitrum arbeiten mit einer einfachen Annahme: Alle Transaktionen sind gültig - bis jemand beweist, dass sie es nicht sind. Dafür gibt es einen sogenannten Challenge Window, eine Wartezeit von bis zu sieben Tagen. In dieser Zeit kann ein Validator einen Fraud Proof einreichen, wenn er glaubt, dass ein Sequencer falsche Daten eingereicht hat. Erst wenn diese Zeit abgelaufen ist, ist die Transaktion endgültig auf Ethereum verankert.
Doch es gibt drei Stufen:
- Unsafe: Die Transaktion ist in einem Sequencer-Block enthalten - nach ein paar Sekunden. Sie ist noch nicht einmal auf Ethereum veröffentlicht.
- Safe: Die Transaktionsdaten wurden auf Ethereum veröffentlicht - nach 5 bis 10 Minuten. Das bedeutet: Sie ist nicht mehr lösbar, wenn der Sequencer offline geht. Aber sie ist noch nicht endgültig.
- Finalized: Der Ethereum-Block, der die Daten enthält, ist vollständig finalisiert - nach etwa 12,8 Minuten. Erst jetzt gilt sie als Ethereum-level sicher.
Die meisten Anwendungen akzeptieren den „safe“-Status als ausreichend. Aber wenn du Geld von einer Börse abhebst oder eine DeFi-Transaktion ausführst, die auf Kollateral basiert, reicht das nicht. Du brauchst „finalized“. Und das ist der Grund, warum Binance 150 Bestätigungen für Optimism verlangt - das sind etwa 37,5 Minuten. Coinbase wartet vier Stunden. Warum? Weil sie nicht riskieren wollen, dass ein Fraud Proof nachträglich die Transaktion ungültig macht.
Wie funktioniert Finalität bei ZK-Rollups?
ZK-Rollups wie zkSync, StarkNet und Polygon zkEVM funktionieren komplett anders. Sie nutzen kryptografische Beweise - sogenannte Zero-Knowledge Proofs - um zu beweisen, dass eine Gruppe von Transaktionen korrekt ausgeführt wurde. Diese Proofs werden auf Ethereum veröffentlicht. Sobald der Proof validiert ist, ist die Transaktion endgültig.
Keine sieben-Tage-Wartezeit. Kein Challenge Window. Kein Risiko von Betrug. Stattdessen: Ein mathematischer Beweis, der in Minuten generiert wird. StarkNet erreicht Finalität in etwa 10 Minuten, zkSync Era in 5 bis 15 Minuten - je nach Netzwerklast. Und das ist nicht nur schneller, es ist auch sicherer. Denn es gibt keine Möglichkeit, eine falsche Transaktion zu „beweisen“. Sie ist entweder korrekt - oder der Proof existiert nicht.
Das hat Folgen: DeFi-Anwendungen auf ZK-Rollups wuchsen im zweiten Quartal 2023 um 227 %, während Optimistic Rollups „nur“ 142 % Wachstum verzeichneten. Warum? Weil Trader, Liquiditätsanbieter und Protokolle, die auf schnelle Abwicklung angewiesen sind, ZK-Rollups bevorzugen. Wer innerhalb von Sekunden seine Position ändern kann, gewinnt auf volatile Märkten.
Warum ist das ein Problem für Entwickler?
Die meisten Entwickler, die von Ethereum Mainnet kommen, erwarten: „Transaktion eingereicht → Bestätigt → Final“. Bei Rollups ist das nicht mehr wahr. Du musst jetzt zwischen „unsafe“, „safe“ und „finalized“ unterscheiden. Und viele machen es falsch.
Trail of Bits hat 2023 zwei L2-Clients (Juno und Pathfinder) gefunden, die einfach auf Blocknummern warten, um Finalität zu prüfen. Das ist gefährlich. Wenn es eine Ethereum-Reorganisation gibt - also ein Fork - dann kann eine Transaktion, die als „safe“ galt, plötzlich verschwinden. Ein Entwickler auf Reddit verlor 2.300 Dollar, weil er bei Optimism eine Arbitrage-Transaktion startete, bevor die Finalität erreicht war. Der Markt bewegte sich, und seine Transaktion wurde später als ungültig erkannt.
Die Lösung? Nutze die offiziellen SDKs. Bei Optimism: isFinalized(). Bei zkSync: Warte auf den Proof-Status. Nicht auf Blocknummern. Nicht auf Zeitverzögerungen. Die meisten Sicherheitslücken in Bridges und DeFi-Protokollen entstehen nicht durch Hackerangriffe - sondern durch falsche Finalitäts-Annahmen.
Wie unterscheiden sich die Rollups im Alltag?
Stell dir vor, du verkaufst einen NFT auf Arbitrum. Du bekommst das Geld sofort auf deiner Wallet. Du fühlst dich sicher. Aber wenn du das Geld auf Ethereum abheben willst - du musst sieben Tage warten. Oder du zahlst eine hohe Gebühr, um den Prozess zu beschleunigen. Das ist unpraktisch. Bei zkSync? Du ziehst ab - und nach 8 Minuten ist das Geld auf Ethereum. Kein Warten. Kein Stress.
Das ist der Grund, warum Börsen wie Coinbase und Kraken ZK-Rollups für Auszahlungen bevorzugen. Sie reduzieren ihre Liquiditätsrisiken. Sie vermeiden die Verantwortung, wenn ein Fraud Proof nachträglich eine Transaktion annulliert. Und sie vermeiden Kundenbeschwerden.
Aber Optimistic Rollups haben einen Vorteil: Sie sind einfacher zu programmieren. Du kannst fast jeden EVM-Code einfach portieren. ZK-Rollups brauchen spezielle Compiler, neue Sprachen wie Cairo, und hohe Rechenleistung. Das macht sie teurer und komplexer. Deshalb bleiben sie für NFTs, Spiele und soziale Apps attraktiv - wo Geschwindigkeit weniger wichtig ist als Kosten.
Was sagt die Zukunft?
Optimism arbeitet an einem Projekt namens „Retro PGF“, um den Challenge Window von sieben auf zwei Tage zu reduzieren. Das wäre ein großer Schritt. StarkWare plant, durch Proof-Aggregation die Finalität auf unter fünf Minuten zu drücken. Und die Ethereum-Foundation forscht an „asynchroner Finalität“ - wo jeder Entwickler selbst entscheiden kann, wie lange er warten will. Ein „schneller“ und ein „sicherer“ Modus - je nach Anwendungsfall.
Die Prognosen sind klar: Bis 2025 wird sich die durchschnittliche Finalität bei Rollups auf 5-10 Minuten einpendeln. ZK-Rollups werden die Standard-Option für Finanzanwendungen. Optimistic Rollups bleiben für Anwendungen mit geringerem Risiko - aber sie müssen schneller werden.
Ein letzter Hinweis: Die europäische Aufsichtsbehörde ESMA hat im Juni 2023 festgestellt, dass der sieben-Tage-Window bei Optimistic Rollups mit MiCA (Markets in Crypto-Assets) kollidiert. MiCA verlangt, dass Finanzinstrumente innerhalb von 24 Stunden endgültig abgerechnet werden. Das bedeutet: Wenn du ein Token auf Optimism als Wertpapier verkaufst, bist du rechtlich nicht compliant. ZK-Rollups hingegen erfüllen diese Anforderung.
Was solltest du tun?
Als Nutzer: Wenn du Geld transferierst, prüfe, welches Rollup du nutzt. Bei ZK-Rollups: Du kannst beruhigt sein. Bei Optimistic Rollups: Warte mindestens 12-15 Minuten - oder besser noch, bis die Transaktion als „finalized“ markiert ist. Und bei Auszahlungen: Lies die Bedingungen der Börse. Nicht alle sagen dir, wie lange sie wirklich warten.
Als Entwickler: Nutze die richtigen Tools. Verwende keine Blocknummer-Abfragen. Verlasse dich nicht auf Zeitverzögerungen. Prüfe den Finalitätsstatus mit den offiziellen SDKs. Und wenn du eine Bridge baust - teste sie mit Reorganisationsszenarien. Die meisten Angriffe passieren nicht durch Hacker, sondern durch schlechte Logik.
Finalität ist kein technisches Detail. Sie ist die Grundlage für Vertrauen. Und in der Blockchain-Welt ist Vertrauen das einzige, was zählt.
Wie lange dauert die Transaktionsfinalität bei Optimism?
Bei Optimism dauert die Transaktionsfinalität etwa 12,8 Minuten, wenn du auf den „finalized“-Status wartest. Das ist die Zeit, die Ethereum braucht, um den Block zu finalisieren, der die Transaktionsdaten enthält. Der „safe“-Status erreicht sich nach 5-10 Minuten, aber das ist nicht vollständig sicher. Der 7-Tage-Challenge-Window ist ein Worst-Case-Szenario - er tritt nur auf, wenn jemand einen Betrug anzeigt. Normalerweise wird die Transaktion viel schneller abgeschlossen, aber für maximale Sicherheit - etwa bei großen Transfers - solltest du auf die 12,8 Minuten warten.
Warum brauchen ZK-Rollups keinen Challenge Window?
ZK-Rollups verwenden Zero-Knowledge Proofs, also kryptografische Beweise, die mathematisch belegen, dass eine Gruppe von Transaktionen korrekt ausgeführt wurde. Diese Proofs werden auf Ethereum veröffentlicht und sofort verifiziert. Es gibt keine Möglichkeit, eine falsche Transaktion einzuschleusen - weil der Beweis nur dann existiert, wenn alles richtig ist. Daher braucht es keinen Zeitraum, in dem jemand einen Betrug nachweisen muss. Das macht ZK-Rollups schneller und sicherer, aber auch rechenintensiver.
Ist ZK-Rollup immer besser als Optimistic Rollup?
Nicht immer. ZK-Rollups sind schneller und sicherer - ideal für DeFi, Token-Transfers und Anwendungen mit hohen Sicherheitsanforderungen. Aber sie sind komplexer und teurer in der Entwicklung. Optimistic Rollups sind einfacher zu programmieren, da sie fast jeden Ethereum-Code unterstützen. Sie eignen sich besser für NFT-Marktplätze, Spiele oder soziale Apps, wo die Transaktionsgeschwindigkeit weniger kritisch ist als die Entwicklungsflexibilität und niedrigere Kosten. Die Wahl hängt vom Anwendungsfall ab.
Warum verlangen Börsen länger Wartezeiten bei Optimism als bei zkSync?
Börsen wie Binance und Coinbase verlangen längere Wartezeiten bei Optimism, weil sie das Risiko eines Fraud Proof vermeiden wollen. Auch wenn die Transaktion „safe“ ist, könnte sie innerhalb der 7-Tage-Frist als ungültig erklärt werden. Bei zkSync gibt es diese Möglichkeit nicht - die Transaktion ist durch einen kryptografischen Beweis abgesichert. Daher können Börsen bei ZK-Rollups Auszahlungen sofort freigeben, ohne ein Risiko einzugehen. Das reduziert ihre Liquiditätsrisiken und verbessert die Nutzererfahrung.
Was passiert, wenn ein Rollup-Netzwerk eine Reorganisation erlebt?
Wenn Ethereum eine Reorganisation durchmacht - also ein Fork - können Transaktionen, die in einem vorherigen Block standen, verschwinden. Das ist selten, aber möglich. Bei Optimistic Rollups kann das bedeuten, dass eine Transaktion, die als „safe“ galt, plötzlich nicht mehr existiert. Deshalb dürfen Entwickler nicht einfach auf Blocknummern warten. Sie müssen den Ethereum-Forkchoice-Status prüfen. Bei ZK-Rollups ist das weniger kritisch, weil der Proof immer noch gültig bleibt - solange die Transaktionen korrekt waren. Die Sicherheit liegt in der Kryptografie, nicht im Block-Ordering.
Wie kann ich als Entwickler Finalitätsfehler vermeiden?
Verwende niemals Blocknummern oder Zeitverzögerungen, um Finalität zu prüfen. Nutze stattdessen die offiziellen SDKs: Bei Optimism die Methode isFinalized(), bei zkSync den Status des Proof-Generierungsprozesses. Prüfe immer, ob deine Anwendung auf den „finalized“-Status wartet, nicht nur auf „safe“. Teste deine Bridge oder DeFi-Anwendung mit Reorganisationsszenarien. Die meisten Sicherheitslücken entstehen nicht durch Hacker, sondern durch falsche Annahmen über den Finalitätsstatus.