Datenschutz-Verhältnisrechner
Datenfreigabe bei Identitätsprüfung
Berechnen Sie, wie viel Daten Sie bei einer Identitätsprüfung freigeben müssen – mit traditionellen Systemen und mit Blockchain-basierter Identität.
Traditionelles System
Für jede Identitätsprüfung müssen Sie folgende Daten freigeben:
Benutzername: Ja
E-Mail: Ja
Adresse: Ja
Geburtsdatum: Ja
Passnummer: Ja
Steuer-ID: Ja
Handynummer: Ja
Biometrische Daten: Ja
Blockchain-basiertes System
Mit Zero-Knowledge-Proofs geben Sie nur das nötige aus:
Benutzername: Nein
E-Mail: Nein
Adresse: Nein
Geburtsdatum: Nur das Alter
Passnummer: Nein
Steuer-ID: Nein
Handynummer: Nein
Biometrische Daten: Nein
Datenkontrolle
Für jede Freigabe von Daten erhalten Sie 8 weitere Datensätze, die Sie nicht benötigen.
Datenlecks-Risiko
Mit traditionellen Systemen ist das Risiko eines Datenlecks hoch (z.B. wie bei Equifax 2017).
Wichtig: Mit Blockchain-basierter Identität behalten Sie die Kontrolle über Ihre Daten. Sie entscheiden, was und wann Sie freigeben – und niemand außer Ihnen hat Zugriff auf Ihre gesamten Daten.
Was ist Blockchain-basierte Identitätsprüfung?
Stellen Sie sich vor, Sie müssen sich bei einer Bank, einem Arzt oder einem Jobportal anmelden. Jedes Mal müssen Sie Ihre Ausweise hochladen, Ihre Daten bestätigen und warten, bis jemand manuell prüft, ob alles stimmt. Das dauert Stunden. Manchmal Tage. Und wer hat Ihre Daten? Die Firma. Nicht Sie.
Blockchain-basierte Identitätsprüfung ändert das komplett. Sie gibt Ihnen die Kontrolle über Ihre eigene Identität zurück. Anstatt Ihre Geburtsurkunde, Ihren Pass oder Ihre Steuernummer an zentrale Server zu senden, speichern Sie diese Daten sicher auf Ihrem eigenen Gerät. Die Blockchain speichert nur einen kryptografischen Fingerabdruck - einen Hash - davon. Alles andere bleibt bei Ihnen. Wenn Sie sich verifizieren wollen, senden Sie nur das, was nötig ist. Nicht mehr, nicht weniger.
Dieses System nennt sich Self-Sovereign Identity - selbstbestimmte Identität. Es funktioniert mit drei Kernbausteinen: dezentralen Identifikatoren (DIDs), verifizierbaren Credentials und smart contracts. Ein DID ist wie Ihre digitale Adresse, die niemand kontrolliert, außer Sie. Ein verifizierbares Credential ist Ihr digitaler Pass, unterschrieben von einer vertrauenswürdigen Stelle - etwa der Stadtverwaltung oder Ihrer Universität. Und ein Smart Contract sorgt dafür, dass die Regeln automatisch eingehalten werden, ohne dass jemand dazwischenfunkt.
Wie funktioniert es im Detail?
Es klingt kompliziert, ist es aber nicht, wenn man es Schritt für Schritt sieht.
- Sie laden eine App herunter - etwa von IBM, Dock.io oder Civic. Diese App generiert für Sie ein Schlüsselpaar: einen privaten und einen öffentlichen Schlüssel. Der private Schlüssel bleibt nur auf Ihrem Gerät. Der öffentliche Schlüssel wird auf der Blockchain gespeichert. Falls Sie ihn verlieren, können Sie ihn nicht zurückholen - deshalb ist die Sicherheit Ihres Geräts entscheidend.
- Sie laden Ihre Identitätsdokumente (Pass, Führerschein, Abschlusszeugnis) in eine sichere, dezentrale Speicherung wie IPFS hoch. IPFS ist wie ein verteiltes Google Drive, das nicht von einer Firma kontrolliert wird. Die App erstellt dann einen Hash - eine eindeutige digitale Signatur - Ihres Dokuments.
- Dieser Hash wird auf die Blockchain geschrieben. Dort ist er unveränderlich. Niemand kann ihn löschen oder verfälschen. Die echten Daten bleiben aber bei Ihnen - auf Ihrem Handy oder in Ihrer Cloud.
- Wenn Sie sich verifizieren müssen - etwa für ein Konto bei einer Bank - öffnen Sie die App. Sie wählen aus: „Ich möchte meine E-Mail-Adresse und meinen Geburtsdatum bestätigen.“ Die App generiert eine verschlüsselte Antwort, die nur mit Ihrem privaten Schlüssel erstellt werden kann. Die Bank prüft diese Antwort mit Ihrem öffentlichen Schlüssel auf der Blockchain. Wenn alles passt, ist die Verifizierung abgeschlossen. In weniger als 10 Sekunden.
Keine Dateien mehr hochladen. Keine Wartezeiten. Keine Datenlecks durch zentrale Server.
Warum ist das besser als herkömmliche Systeme?
Traditionelle Identitätsverifizierung ist ein Einbahnstraßen-System. Sie geben Ihre Daten an eine Firma. Die speichert sie. Und wenn die Firma gehackt wird - wie bei Equifax 2017, wo 147 Millionen Menschen betroffen waren - sind Ihre Daten weg. Für immer.
Blockchain-Systeme vermeiden das. Sie haben keine zentrale Datenbank. Keine einzige Schwachstelle. Selbst wenn ein Server angegriffen wird, bleibt die Blockchain unverändert. Die Daten liegen nicht dort. Sie liegen bei Ihnen.
Darüber hinaus können Sie mit Zero-Knowledge-Proofs genau das teilen, was nötig ist. Sie brauchen nicht zu beweisen, dass Sie 35 Jahre alt sind. Sie beweisen nur: „Ich bin älter als 18.“ Die Bank erhält keine Geburtsdaten, keinen Namen, keine Adresse - nur die Antwort „ja“. Das ist Datenschutz auf einem neuen Level.
Ein Fall aus der Praxis: Ein Krankenhaus in der Schweiz hat die Patienteneinweisung mit einer Blockchain-Lösung von Dock.io umgestellt. Vorher: 45 Minuten für die Aufnahme, weil Mitarbeiter Dokumente prüfen, scannen, in Systeme eingeben. Nachher: 4 Minuten. Der Patient lädt seine verifizierten Daten in die App hoch, klickt „Freigeben für Krankenhaus“, und das System erhält automatisch alle notwendigen Informationen - ohne dass der Patient etwas neu eingeben muss.
Wo wird es schon eingesetzt?
Blockchain-Identität ist kein Science-Fiction-Szenario mehr. Es läuft schon.
- Finanzdienstleistungen (42% der Implementierungen): Banken wie UBS und Credit Suisse testen Blockchain-Identitäten für Kundenregistrierung und KYC-Prozesse. Sie sparen bis zu 70 % an Verifizierungskosten.
- Regierungen (28%): Estland führt seit 2014 digitale Identitäten mit Blockchain-Elementen. 99 % der staatlichen Dienste sind online verfügbar. 87 % der Bürger geben an, sie fühlen sich sicherer und haben mehr Kontrolle als mit dem alten System.
- Gesundheitswesen (19%): In Deutschland und der Schweiz werden Patientendaten mit verifizierbaren Credentials verwaltet. Ärzte erhalten nur Zugriff auf relevante Daten - etwa Allergien oder Medikation - ohne den kompletten Gesundheitsbericht einzusehen.
- Arbeitsmarkt: Unternehmen wie LinkedIn und Upwork testen Blockchain-basierte Referenzen. Statt dass jemand einen Lebenslauf schreibt, kann ein Arbeitgeber ein verifiziertes Credential von einer früheren Firma abfragen - mit echtem Datum, Position und Leistung.
Die Zahlen sprechen für sich: Der Markt für Blockchain-Identität wuchs von 870 Millionen US-Dollar 2021 auf 1,84 Milliarden 2023. Bis 2030 soll er auf 17,24 Milliarden wachsen - das ist ein jährliches Wachstum von 38,2 %. Das ist schneller als die gesamte Cloud-Industrie zu Beginn.
Was sind die Herausforderungen?
Nicht alles ist perfekt. Und das ist wichtig zu wissen.
Erstens: Schlüsselverwaltung. Wenn Sie Ihren privaten Schlüssel verlieren - etwa weil Ihr Handy kaputt geht oder Sie ihn nicht gesichert haben - ist Ihre Identität weg. Kein Support kann sie zurückholen. Das ist der größte Kritikpunkt. Unternehmen wie 1Kosmos und Civic haben daher „Schlüssel-Backup-Systeme“ entwickelt - etwa mit Multi-Signature-Authentifizierung oder sozialen Wiederherstellungskreisen. Aber es bleibt eine Hürde.
Zweitens: Integration mit alten Systemen. Viele Behörden und Banken arbeiten noch mit 20-jähriger Software. Die zu verbinden mit Blockchain kostet Zeit und Geld. 63 % der Unternehmen nennen die Einhaltung der GDPR als größte Hürde. Die EU hat mit eIDAS 2.0 einen Schritt gemacht: Sie erlaubt jetzt explizit dezentrale Identitäten. Andere Länder, wie die USA oder Japan, warten noch ab.
Drittens: Benutzerfreundlichkeit. Reddit-Nutzer „PrivacyMatters“ schreibt: „Der Lernkurve war steiler als erwartet. Ich habe meinen Schlüssel verloren und musste drei Wochen warten, bis ich neu registriert war.“ Viele Menschen wollen keine Kryptografie verstehen. Sie wollen nur schnell und sicher anmelden. Die App muss intuitiv sein - und das ist noch nicht überall der Fall.
Was kommt als Nächstes?
Die Entwicklung beschleunigt sich. Im Jahr 2023 wurden wichtige Standards verabschiedet: Der W3C Verifiable Credentials Data Model 2.0 sorgt dafür, dass eine Identität von einer Plattform zur anderen funktioniert - egal ob Sie IBM, Microsoft oder Dock.io nutzen.
Neue Funktionen kommen: Dock.io hat „biometrisch gebundene Credentials“ eingeführt. Das bedeutet: Nur derjenige, der das Credential ursprünglich erhalten hat - mit seinem Gesicht oder Fingerabdruck - kann es jetzt nutzen. Ein Dieb mit Ihrem Handy kann es nicht mehr nutzen, wenn er nicht Ihr Gesicht hat.
IBM arbeitet mit US-Staaten an der Integration von digitalen Führerscheinen. In der Schweiz testen Kantone, ob man mit einer Blockchain-Identität den öffentlichen Verkehr bezahlen kann - ohne Karte, ohne App, nur mit dem Gesicht.
Und die Zukunft? Gartner prognostiziert: Bis 2025 wird die Hälfte aller Unternehmen dezentrale Identitäten für Kunden nutzen. Forrester sagt: Bis 2027 wird 30 % aller digitalen Identitätsprüfungen in entwickelten Ländern über Blockchain laufen.
Was können Sie jetzt tun?
Sie brauchen kein Tech-Genie zu sein, um anzufangen.
- Probieren Sie Civic oder Microsoft ION aus. Beide bieten kostenlose Apps für iOS und Android.
- Erstellen Sie eine Identität. Laden Sie einen Ausweis hoch. Sehen Sie, wie schnell Sie sich danach bei einer Demo-Website verifizieren können.
- Beachten Sie: Speichern Sie Ihren Recovery-Code - und zwar nicht digital. Schreiben Sie ihn auf Papier. Legen Sie ihn an einen sicheren Ort.
- Frage Sie Ihre Bank, Ihren Arbeitgeber oder Ihre Krankenkasse: „Haben Sie Pläne, Blockchain-Identitäten zu nutzen?“ Wenn genug Leute danach fragen, ändern sie es.
Blockchain-basierte Identität ist nicht die Lösung für alles. Aber sie ist die einzige, die Ihnen die Kontrolle zurückgibt. Und das ist mehr als nur Technik. Das ist ein Recht.
12 Kommentare
Ich find's krass, wie viele Leute hier schon wieder von "Technik rettet uns" schwärmen, obwohl sie nicht mal wissen, was ein Hash ist. Die Welt läuft auf Vertrauen, nicht auf Kryptografie. Und wenn du deinen Schlüssel verlierst? Tschüss, Identität. Wie ein Pass, den du in der Toilette runterspülst.
Es ist bedauerlich, dass die technologische Lösung als Ersatz für institutionelle Verantwortung betrachtet wird. Die Etablierung einer dezentralen Identität erfordert nicht nur technische Infrastruktur, sondern auch eine grundlegende Neuausrichtung der gesellschaftlichen Verantwortung, welche die Bürger nicht als Datenlieferanten, sondern als autonome Akteure wahrnimmt. Dieser Paradigmenwechsel ist nicht durch Software, sondern durch Recht und Ethik zu erreichen.
Ich hab das mal ausprobiert mit Civic. War cool, bis ich mein Handy kaputt gemacht hab. Kein Support, kein Zurück. Plötzlich war ich digital tot. Man muss sich fragen: Ist es wirklich Freiheit, wenn du dein Leben in einem Schlüssel speicherst, den du nicht mal mehr zurückholen kannst, wenn du mal einen schlechten Tag hast? Ich glaube, Technik sollte dienen – nicht dominieren.
Die Implementierung dezentraler Identitäten stellt eine grundlegende Transformation der digitalen Identitätsarchitektur dar. Die Reduktion von Datenrisiken durch Eliminierung zentraler Speicherpunkte ist ein quantitativ messbarer Vorteil, der sich in der Reduzierung von Compliance-Kosten und der Steigerung der Nutzerzufriedenheit manifestiert. Die Herausforderung liegt nicht in der Technologie, sondern in der institutionellen Akzeptanz und der Standardisierung.
Ihr alle redet wie in einer Werbung für Tech-Startups. Blockchain ist kein Zauberstab. Es ist eine Technik, die von Leuten gebaut wurde, die denken, sie wären klüger als die Gesellschaft. Und jetzt wollen sie uns erzählen, wir sollen unsere Identität aufs Handy packen? Als ob das nicht schon genug ist, dass jeder uns trackt. Wir brauchen keine neue Form der Kontrolle. Wir brauchen weniger Überwachung – nicht mehr.
Ich hab das ausprobiert. 😭 Ich hab meinen Recovery-Code vergessen. Ich hab geweint. Ich hab drei Tage gebraucht, um mich wieder zu registrieren. Und jetzt? Ich bin ein digitaler Zombie. Keine Bank, kein Arzt, kein Jobportal will mich. Und das alles, weil ich dachte, ich könnte "meine Daten zurückbekommen". 🤦♀️ Wer hat das erfunden? Ein Psychopath?
In Deutschland ist das alles noch so schwer verständlich. Aber in Japan? Da haben sie es schon in den öffentlichen Verkehr integriert. Du gehst mit dem Gesicht in die U-Bahn – und das System erkennt dich. Keine Karte. Kein Handy. Kein Stress. Ich find's genial. Wir hier hingegen diskutieren über Schlüsselverlust, als wäre das die größte Herausforderung der Menschheit. 🤷♀️
Das ist alles nur ein amerikanischer Plan, um uns zu kontrollieren. Wer hat diese Standards entwickelt? Amerikanische Tech-Giganten. Wer profitiert? Nicht wir. Wer verliert? Wir alle. Unsere Identität wird zu einem globalen Produkt – und wir sollen froh sein, dass wir sie "selbstbestimmen"? Nein. Wir brauchen deutsche Lösungen. Mit deutscher Souveränität. Nicht mit US-Clouds und Blockchain-Kryptogesquatsche.
Ich hab’s versucht. Hat funktioniert. War echt cool, als ich mich in 8 Sekunden bei einer Bank verifiziert hab. Kein Upload. Kein Warten. Kein Stress. Ich find’s einfach nur gut. Wer’s nicht probiert hat, sollte nicht schimpfen. Es ist wie Fahrradfahren – erstmal scheint’s komisch, dann ist’s selbstverständlich.
Das ist doch nur für Leute, die sich für Technik interessieren. Normaler Mensch will doch nur schnell online sein. Wer will schon Schlüssel verwalten? Das ist wie ein Passwort, das man sich merken muss – nur noch schlimmer. Die meisten Leute sind nicht bereit dafür. Und das ist okay.
Blockchain-Identität? Ach komm. Das ist nur ein teurer Mist, den die Leute verkaufen, weil sie keine Ahnung haben, wie echte Datenbanken funktionieren. Ich hab mal bei einer Bank gearbeitet. Die brauchen keine Blockchain. Die brauchen einfach bessere IT. Und weniger Angst vor dem Alten. Das ist kein Fortschritt. Das ist eine Modeerscheinung.
Ich hab die App von Dock.io genutzt. Funktioniert. Einfach. Kein Drama. Ich hab meinen Schlüssel auf Papier. Und ich hab keine Angst. Weil ich verstehe, was ich tue. Es ist nicht perfekt. Aber es ist besser als alles, was wir bisher hatten.