Gas-Kostenrechner für NFT-Transaktionen (ERC-721 vs ERC-1155)
Wie funktioniert der Rechner?
Berechnen Sie die Gas-Kosten für die Übertragung von NFTs auf Ethereum. ERC-721 erfordert für jeden NFT eine eigene Transaktion, während ERC-1155 Batch-Transfers ermöglicht.
Bevor NFTs zu einem globalen Phänomen wurden, gab es nur ein paar visionäre Entwickler, die fragten: Wie kann man digitale Objekte eindeutig besitzen? Die Antwort kam nicht mit einem einzigen Sprung, sondern mit einer Reihe von technischen Meilensteinen - jeder davon ein kleiner, aber entscheidender Schritt in der Evolution der NFT-Token-Standards.
Die Anfänge: Colored Coins und der erste NFT
Die Idee, digitale Güter mit echtem Eigentumsrecht auszustatten, begann nicht auf Ethereum. Schon 2012 veröffentlichte Meni Rosenfield ein Papier über „Colored Coins“ - eine Methode, um kleine Anteile von Bitcoin mit zusätzlichen Metadaten zu versehen, um beispielsweise Immobilien oder Aktien digital nachzuverfolgen. Es war kein NFT im heutigen Sinne, aber es legte den Grundstein: Was wenn jede Einheit einer Kryptowährung etwas Einzigartiges repräsentieren könnte? Am 3. Mai 2014 schuf der digitale Künstler Kevin McCoy auf dem Namecoin-Blockchain die erste echte NFT: „Quantum“. Ein pixeliertes, pulsierendes Achteck - einfach, aber revolutionär. Es war das erste digitale Objekt, das durch einen Blockchain-Vertrag als einzigartig und unveränderlich besitzbar markiert wurde. Doch damals interessierte kaum jemand. Die Infrastruktur fehlte, die Technik war zu langsam, und niemand hatte eine Plattform, um solche Dinge zu verkaufen.Der Durchbruch: ERC-721 und CryptoKitties
Alles änderte sich 2017 mit CryptoKitties. Ein simples Spiel, bei dem man virtuelle Katzen züchten und handeln konnte. Doch hinter den bunten Pixel-Tieren verbarg sich etwas Großes: eine neue Technologie, die später als ERC-721 standardisiert wurde. Die Entwickler von Dapper Labs bauten eine Lösung, die jedem Katzen-NFT eine eindeutige ID zuordnete - und damit den Weg für alle zukünftigen NFTs ebnete. Im Januar 2018 wurde ERC-721 offiziell als Ethereum Improvement Proposal (EIP) veröffentlicht. Es definierte klare Regeln: Jede NFT muss Funktionen wiebalanceOf, ownerOf und transferFrom unterstützen. Jede Token-ID muss eindeutig sein. Und optional konnte man Metadaten über eine URL (den tokenURI) hinzufügen - etwa ein Bild oder einen Titel.
Doch diese Einfachheit hatte einen Preis. Jeder Transfer kostete Geld - und zwar viel. Als CryptoKitties im November 2017 startete, verstopfte das Spiel das ganze Ethereum-Netzwerk. Transaktionen dauerten Stunden. Die Gas-Kosten stiegen auf über 100 Gwei. Es war ein Warnsignal: ERC-721 funktionierte, aber es war nicht skalierbar.
Die Verbesserung: ERC-1155 und die Multi-Token-Revolution
2018 kam Witek Radomski von Enjin mit einer neuen Idee: Warum muss jede NFT ihren eigenen Vertrag haben? Was, wenn ein einziger Vertrag hunderte verschiedene Token-Typen verwalten könnte - sowohl einzigartige als auch austauschbare? So entstand ERC-1155. Der Schlüssel lag in der ID-Struktur: Eine Zahl, deren letztes Bit angab, ob der Token fungibel (gleich) oder nicht-fungibel (einzigartig) war. Ein Vertrag konnte also eine Sammlung von 10.000 identischen Spielwaffen und 5 einzigartige Rüstungen verwalten - alles in einem einzigen Smart Contract. Das reduzierte die Gas-Kosten um bis zu 90 % bei Batch-Transfers. Axie Infinity, das größte Blockchain-Spiel der Welt, wechselte 2021 2,1 Millionen Assets von ERC-721 zu ERC-1155. Die Gas-Kosten pro Transaktion fielen von 3,20 $ auf 0,55 $. Für Spieler war das ein riesiger Unterschied. Für Entwickler war es eine Offenbarung: NFTs konnten nicht nur Kunst sein - sie konnten auch funktionieren.
Andere Blockchains: Solana und die Kostenfrage
Während Ethereum kämpfte, bot Solana eine andere Lösung: Geschwindigkeit und niedrige Kosten. Mit dem Metaplex-Protokoll ermöglichte Solana NFT-Transfers für weniger als 0,00025 $ - ein Bruchteil dessen, was Ethereum damals verlangte. Das machte es ideal für Social-NFTs, digitale Sammelkarten oder kleine digitale Belohnungen. Aber es gab einen Haken. Solana ist weniger dezentral als Ethereum. Wenn ein Server ausfällt, können NFTs verschwinden. Ethereum hingegen ist robust - aber teuer. Die Wahl zwischen ERC-721 und Solana-NFTs ist also keine technische, sondern eine philosophische: Willst du Sicherheit oder Geschwindigkeit?Die aktuelle Landschaft: Wer nutzt was?
2023 ist die NFT-Welt nicht mehr einheitlich. Jeder Bereich hat seinen Standard:- Digitale Kunst: Fast alle hochwertigen NFTs wie CryptoPunks oder Bored Apes nutzen noch immer ERC-721. Warum? Weil sie auf OpenSea, Foundation und Rarible verkauft werden - und diese Plattformen ERC-721 seit Jahren perfekt unterstützen.
- Gaming und Apps: ERC-1155 dominiert. The Sandbox, Axie Infinity und viele andere Spiele nutzen es, weil es kostengünstig und flexibel ist.
- Enterprise und Loyalty: Unternehmen wie Nike und Starbucks experimentieren mit ERC-1155 für digitale Treuepunkte, Mitgliedschaften und exklusive Inhalte.
- Soziale NFTs: Solana und Polygon sind hier die Favoriten - wegen der niedrigen Kosten und schnellen Transaktionen.
Statistiken zeigen: 87 % aller NFTs auf Ethereum basieren auf ERC-721. Doch die Zahl der ERC-1155-NFTs wächst schneller - um 140 % im Jahr 2022. Die Zukunft gehört nicht einem Standard, sondern einer Mischung.
Neue Entwicklungen: EIP-6454 und ERC-6551
Die Evolution geht weiter. Im Mai 2023 wurde EIP-6454 finalisiert - ein Standard, der es ermöglicht, den Besitz einer NFT zu verifizieren, ohne sie zu übertragen. Das ist ein Game-Changer für Mitgliedschaften: Du kannst z.B. einen NFT-Ticket für ein Konzert besitzen, ohne ihn zu verkaufen - und trotzdem Zugang bekommen. Noch wichtiger ist ERC-6551, das im Januar 2023 vorgeschlagen wurde. Es gibt jeder NFT ein eigenes Wallet - also eine eigene digitale Identität. Stell dir vor: Eine NFT-Kunstwerks-Adresse könnte selbst Transaktionen durchführen. Sie könnte NFTs verschenken, Token erhalten oder sogar Smart Contracts auslösen. Das verwandelt NFTs von statischen Bildern in aktive digitale Akteure. Diese Standards sind noch jung. Aber OpenSea und Rarible haben sie bereits implementiert. Die Branche bewegt sich von „Besitz“ hin zu „Interaktion“.Was bleibt: Probleme und Herausforderungen
Aber die Technik ist nicht perfekt. Noch immer verlieren NFTs ihre Bilder, weil die Metadaten auf zentralisierten Servern liegen - und diese Server abgeschaltet werden. Eine Studie von Nansen zeigte, dass 12,7 % aller NFTs 2023 keine Bilder mehr zeigten. Das ist kein technisches Problem - es ist ein Vertrauensproblem. Auch Sicherheit bleibt ein Thema. Eine Studie von Imperial College fand heraus, dass 68 % der ERC-721-Verträge bis 2021 kritische Schwachstellen hatten - oft wegen falscher Genehmigungsmechanismen. Entwickler brauchen bessere Tools, bessere Dokumentation und mehr Erfahrung.Die Zukunft: Was kommt als Nächstes?
Die Zukunft der NFT-Standards ist nicht mehr nur über Ethereum. Es geht um Interoperabilität. Cross-Chain-Bridges wie die von Polygon verarbeiten jetzt über 1,7 Millionen NFT-Transfers pro Monat. Unternehmen experimentieren mit DID (Decentralized Identity), um NFTs mit echten Identitäten zu verknüpfen. Und es entstehen neue Standards wie EIP-3643, die den CO2-Fußabdruck von NFTs im Metadaten-Block speichern. Einige Analysten sagen: In zehn Jahren werden NFT-Standards so grundlegend sein wie HTTP für das Web. Jedes digitale Objekt - von einem Musik-Track bis zu einem Fahrzeugschlüssel - wird einen Token haben. Andere warnen: Ohne klare Regulierung bleibt NFTs ein Nischenmarkt. Was sicher ist: Die Evolution ist noch nicht vorbei. Jeder neue Standard baut auf dem alten auf - und macht die digitale Welt ein bisschen realer, ein bisschen besitzbarer, ein bisschen menschlicher.Was ist der Unterschied zwischen ERC-721 und ERC-1155?
ERC-721 ist für einzigartige, einzelne NFTs wie digitale Kunstwerke oder Sammlerstücke gedacht. Jeder Token hat seinen eigenen Vertrag und eine eindeutige ID. ERC-1155 hingegen erlaubt es, mehrere Token-Typen - sowohl einzigartige als auch austauschbare - in einem einzigen Vertrag zu verwalten. Das spart Gas-Kosten und ist ideal für Spiele, wo du z.B. 100 gleiche Schwerter und 5 einzigartige Rüstungen hast.
Warum sind ERC-721-NFTs teurer zu übertragen?
Da jeder ERC-721-Token einen eigenen Smart Contract benötigt, muss jede Übertragung einzeln verarbeitet werden. Das bedeutet, dass du bei 10 NFTs 10 separate Transaktionen ausführst - und 10 Mal Gas bezahlst. ERC-1155 erlaubt Batch-Transfers: Du kannst 10 Token in einer einzigen Transaktion versenden - und zahlst nur ein einziges Mal Gas. Das macht es bis zu 90 % günstiger.
Kann ich ERC-721-NFTs auf Solana nutzen?
Nein, nicht direkt. ERC-721 ist ein Ethereum-Standard. Solana hat seinen eigenen NFT-Standard, der mit Metaplex implementiert wird. Um NFTs zwischen diesen Blockchains zu bewegen, brauchst du eine Cross-Chain-Bridge. Solche Bridges existieren, aber sie sind nicht immer sicher und können zusätzliche Gebühren verlangen.
Warum verlieren NFTs manchmal ihre Bilder?
Weil die meisten NFTs nur eine URL zu ihrem Bild speichern - nicht das Bild selbst. Wenn der Server, der das Bild hostet (z.B. ein zentraler Webserver), offline geht oder gelöscht wird, ist das Bild verschwunden. Das ist ein bekanntes Problem. Bessere Lösungen wie IPFS oder Filecoin speichern Daten dezentral und sind dauerhafter.
Was ist ERC-6551 und warum ist es wichtig?
ERC-6551 gibt jeder NFT ein eigenes Wallet - also eine eigene digitale Identität. Das bedeutet: Eine NFT kann nicht nur besessen werden, sondern auch selbst handeln. Sie kann Token empfangen, andere NFTs verschenken oder sogar Smart Contracts auslösen. Das macht NFTs von passiven Bildern zu aktiven digitalen Agenten - ein großer Schritt hin zu echtem digitalen Eigentum.
17 Kommentare
Wow, das ist echt eine geile Reise durch die NFT-Geschichte! Von den ersten pixeligen Katzen bis zu NFTs, die jetzt eigene Wallets haben – das ist wie Science-Fiction, die Wirklichkeit geworden ist. 🤯 Ich hab vor 5 Jahren noch gedacht, das ist nur ein Hype, aber jetzt? Ich schau mir jeden neuen Standard an, als wäre es ein neues Album von meiner Lieblingsband.
Die technische Entwicklung ist beeindruckend, aber ich frage mich, ob die Komplexität nicht zunehmend den Zugang für Nicht-Techniker erschwert. ERC-6551 ist faszinierend – doch wie viele Nutzer verstehen wirklich, was es bedeutet, wenn eine NFT autonom handelt? Die Abstraktionsebene steigt, aber die Bildung bleibt hinterher.
Endlich mal jemand, der nicht nur amerikanische Standards feiert. Solana ist billig, aber kein echter Ersatz für Ethereum. Wer auf Solana setzt, vertraut auf einen Server, der morgen vom CEO abgeschaltet werden kann. Deutsche Entwickler sollten sich nicht von Billiglösungen blenden lassen. Qualität hat ihren Preis.
ERC-721 ist doch nur für reiche NFT-Sammler, oder? 😏 Ich hab mal nen Pixel-Hund gekauft, der war 300€ – und dann war der Server down. Kein Bild. Kein Wert. Wer hat da noch Vertrauen? 😅
Und jetzt kommt ERC-6551 – die nächste Phase der Manipulation. Jede NFT hat ein Wallet? Das heißt, sie kann Geld abheben, ohne dass du es merkst. Wer hat das autorisiert? Wer kontrolliert die Smart Contracts? Ich sage euch: Das ist der Beginn der digitalen Sklaverei. Sie lassen uns glauben, wir besitzen etwas – aber in Wahrheit kontrollieren sie uns.
Oh wow, ein NFT, das selbst Transaktionen macht. Nächstes Jahr kaufen wir dann NFTs, die uns ihre Miete zahlen. Und danach? Die NFTs beschließen, wer Regierungschef wird. 😏 Ich glaube, wir sind jetzt in der Phase, wo die Leute denken, Blockchain löst alle Probleme – obwohl sie nur neue erschafft.
Ich find’s krass, wie sich das von ‘digitales Sammelbild’ zu ‘autonomen digitalen Wesen’ gewandelt hat. Es ist, als würde man einem Comic-Charakter plötzlich ein eigenes Leben geben. Und das ist nicht nur technisch, das ist philosophisch. Was bedeutet es, wenn ein Bild plötzlich denkt? Ist es dann noch ein Bild?
Ich hab letzte Woche mein erstes NFT gekauft – war ne Katze, die mir winkt 😊 Und jetzt hab ich echt das Gefühl, ich hab was Besonderes! Egal, ob ERC-721 oder 1155 – Hauptsache, es macht mich glücklich. Die Technik ist cool, aber das Gefühl ist das Wichtigste!
Interessant, wie sich die Nutzung je nach Anwendungsfall unterscheidet. Kunst braucht Stabilität, Spiele brauchen Effizienz. Das ist kein Widerspruch – das ist Evolution. Man muss nicht alles in einem Standard lösen. Vielleicht ist die Zukunft nicht ein Standard, sondern eine gute Auswahl.
Die Geschichte der NFT-Standards ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Technik nicht linear voranschreitet, sondern in Wellen. Jeder neue Standard baut auf den Fehlern des vorherigen auf. ERC-1155 hat die Gas-Kosten reduziert, aber nicht das Vertrauensproblem gelöst. Und jetzt ERC-6551 – das ist nicht nur eine Verbesserung, das ist ein Paradigmenwechsel. Aber wird die Community mitkommen? Das ist die große Frage.
Ich hab letzte Woche ein NFT für mein Hobby gesammelt – und es hat mich echt motiviert, weiterzumachen 🎮✨ Es ist nicht nur ein Bild, es ist ein Symbol. Und wenn das jemand nicht versteht – dann ist das okay. Aber bitte nicht runtermachen, was andere lieben.
ERC-6551 ist der nächste Schritt. NFTs als Akteure. Ich find’s cool. Aber wer prüft die Smart Contracts? Wer haftet, wenn eine NFT versehentlich 10 ETH abhebt? Technik ist geil. Aber ohne Verantwortung wird’s gefährlich.
Alle reden von Innovation, aber keiner fragt, wo die Server stehen. Wer hostet die Bilder? Wer kontrolliert die Metadaten? Wenn ein Unternehmen wie OpenSea pleitegeht, verschwinden 90 % der NFTs. Das ist kein dezentrales System – das ist ein billiger Trick mit Blockchain als Marketing-Label.
Ich hab vor 2 Jahren noch gelacht, als jemand NFTs erwähnt hat. Heute hab ich 3 in meiner Wallet – eine davon ist ein digitales Rezept von meiner Oma. 😭 Das ist kein Hype, das ist Erbe. ERC-721, ERC-1155 – egal, Hauptsache, es hält was es verspricht: Erinnerung. Und das ist wertvoller als jedes Bitcoin.
Also, wer glaubt wirklich, dass ERC-6551 der große Durchbruch ist? Nein, das ist nur der nächste Versuch, Leute für teure, nutzlose Codes zu verkaufen. Die Leute kaufen jetzt NFTs, die selbst handeln – aber sie können nicht mal ihre eigene Brieftasche finden. 😂
Die Studie von Nansen zeigt, dass 12,7 % der NFTs keine Bilder mehr haben. Das ist ein kritisches Problem. Aber niemand spricht darüber, dass die meisten Metadaten auf IPFS gespeichert werden – und IPFS nicht persistent ist. Die Lösung wäre Arweave – aber das wird ignoriert, weil es nicht so viel Marketingpotenzial hat. Wer hat das wirklich verstanden?
Ich hab vor drei Jahren mal einen NFT von einem alten Foto von meinem Großvater gekauft – und jetzt, wo er nicht mehr da ist, ist das Bild das Einzige, was mich mit ihm verbindet. Egal ob ERC-721 oder 6551 – das ist nicht Technik. Das ist Liebe.